QMS-Beauftragter? QM-Beauftragter? Q-Coach? Wie klar ist Deine Rolle (für andere)?

Als Qualitätsbeauftragter (QB) könntest Du Erwartungen wecken, die Du nicht erfüllen kannst. Rollen in Organisationen können und sollen individuell gestaltet werden. So auch die Rolle im Qualitätsmanagement. Aber genau hier liegt auch eine Tücke.

Bist Du als QM-Beauftragter "nur" für die Aufrechterhaltung des QM-Systems verantwortlich oder auch für das Managen der Qualität? Wäre QMS-Beauftragter vielleicht der passendere Name? Wenn Du andere lediglich dabei unterstützt, ihre eigenen, bestpassenden Prozesse und Methoden zu finden, um Qualität zu erzeugen, wäre Quality Coach vielleicht der richtige Rollenname?

Für was genau bist Du verantwortlich?

Ich habe folgende Erfahrung als Q-Leiter in der Luftfahrt gemacht: Wenn die Produkt- oder Prozessqualität gut war, fühlen sich die Linienleiter verantwortlich. Wenn die Qualität schlecht war, war mein Team und ich verantwortlich, das Problem zu lösen. Ich war also eher ein Nicht-Qualitäts-Beauftragter.

Häufig erlebe ich auch, dass sich die QMBs selbst eine große Last auferlegen, in dem sie sich dafür verantwortlich fühlen, dass alles reibungslos läuft. Diese Last erscheint mir in KMU (Kleine und mittelständige Unternehmen) gängiger als in großen Unternehmen.

Es ist ein Unterschied, ob Du verantwortlich dafür bist, dass ein guter Hammer vorhanden ist, oder, ob der Nagel richtig geschlagen ist!

Es ist wichtig, dass wir diese Unterscheidung klar herausstellen. Ein Modell, das helfen kann, Rollen und Verantwortungen für sich und andere zu klären, ist das Modell der drei Einflussbereiche. Es besteht aus drei aufeinanderliegenden Kreisen.

Einflussbereiche im QM

Im Zentrum befinde sich der kleinste Kreis, der Kontrollbereich. Hier sollten die Verantwortungen und Befugnisse liegen bzw. zu finden sein. Hier habe ich meine direkte Wirkung. Hier bin ich Selbstwirksam!

Der nächstgrößere Kreis ist der Einflussbereich. Auf die Dinge im Einflussbereich habe ich keine direkte Kontrolle, kann sie aber mit Aussagen und Tätigkeiten indirekt beeinflussen.

Damit wir uns nicht aufreiben, uns für Dinge verantwortlich fühlen, auf die wir keinen Einfluss haben, ist es wichtig den Akzeptanzbereich für sich zu definieren. Der Akzeptanzbereich ist der größte Kreis im Modell.

Die drei Bereiche sind nicht starr und werden sich mit der Zeit ändern. Proaktive Menschen vergrößern Ihren Kontroll- und Einflussbereich stetig, indem Sie Verantwortung übernehmen.

Wie steht es mit Deiner Rolle? Was liegt in Deinem Kontroll- bzw. Einflussbereich? Und was solltest Du akzeptieren, damit es Dir gut geht?

Autor: Ralf Kohlen

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