Agilität: Mit Flexibilität im Wandel bestehen – Die Rolle der Führungskraft im Wandel

Agilität ist heutzutage nicht nur ein Schlagwort, sondern ein Muss für Unternehmen, die im dynamischen Umfeld der Digitalisierung, Dezentralisierung, Vernetzung und Globalisierung bestehen wollen. Agile Führung steht dabei im Mittelpunkt, um diese neuen Herausforderungen zu meistern.

Weg vom starren Hierarchiemodell

Anstatt starr durch Macht und Kontrolle zu führen, zeichnet sich agile Führung durch Vorbildfunktion und Empowerment aus. Das heißt Führungskräfte ermutigen und befähigen ihre Mitarbeiter Verantwortung zu übernehmen, kreativ zu denken und proaktiv zu gestalten.

Das bedeutet im Einzelnen, dass im Zentrum der agilen Transformation die Neudefinition der Rolle von Führungskräften steht.

Führungskräfte als „Ermöglicher“ im agilen Kontext

In einem agilen Umfeld wandelt sich die Rolle der Führungskraft vom klassischen Weisungsgeber zum Ermöglicher. Anstatt starre Anweisungen zu erteilen, liegt der Fokus darauf, Mitarbeitern die besten Voraussetzungen für eigenverantwortliches Handeln und optimale Leistung zu schaffen.

Vom Entscheider zum Unterstützer

Führungskräfte verstehen sich nicht mehr als alleinige Entscheidungsträger, sondern als Befähiger. Sie schaffen ein Umfeld, in dem Mitarbeiter eigenständig Entscheidungen treffen und proaktiv handeln können.

Die Führungskraft als Dienstleister

Die Rolle des Dienstleisters drückt sich darin aus, dass Führungskräfte als Coaches und Unterstützer fungieren. Sie bieten Orientierung, stehen mit Rat und Tat zur Seite und fördern die individuelle Weiterentwicklung der Mitarbeiter.

Direkte Kommunikation als Schlüssel zum Erfolg

Bei der agilen Führung ist direkte Kommunikation unglaublich wichtig. Hier erlebt die "althergebrachte" Kommunikation von Angesicht zu Angesicht eine Renaissance. Hohe Kommunikationskompetenz auf allen Ebenen ist gefragt. Das bedeutet, dass auch die Bereitschaft für Feedback und Kritik vorhanden sein muss.

Inhalte, Fachthemen und Informationen müssen stets auf Augenhöhe vermittelt werden, um ein Klima des Vertrauens zu schaffen, denn der Austausch von Wissen und Erfahrungen sowie die offene Diskussion neuer Lösungsansätze fördern Innovationen im Unternehmen. Probleme sollten offen angesprochen, Hindernisse gemeinsam diskutiert und Lösungen im Team erarbeitet werden.

Agilität bedeutet auch wieder bewährte Kommunikationsmethoden anzuwenden, wie beispielsweise Rollenspiele, Experteninterviews oder Brainstorming. Gerade genaues Zuhören ist in agilen Projekten elementar. Nur so kann jeder im Team den Projektstand vollständig erfassen. Klare Kommunikation verhindert Missverständnisse, die wertvolle Zeit und Ressourcen kosten könnten.

Gelebte Fehler- und Lernkultur als Erfolgsfaktor

Erfolgreiche agile Führungskräfte zeichnen sich durch einen positiven Umgang mit Fehlern aus. Das bedeutet, offen über Fehler und das daraus Gelernte zu sprechen, sowohl im Einzelgespräch als auch im Team.

Dafür sind sowohl individuelle als auch kollektive Kompetenzen bei Mitarbeitern und Führungskräften notwendig:

  • Mitarbeiter müssen Eigenverantwortung, Selbstorganisation und Lernbereitschaft übernehmen, um aus Fehlern zu lernen und diese eigenständig zu beheben.
  • Führungskräfte schaffen ein Umfeld des Vertrauens und der Sicherheit, in dem Fehler offen kommuniziert werden können. Sie fördern die Fehlerkultur aktiv und unterstützen ihre Mitarbeiter bei der Fehlerbehebung.

In einem agilen Arbeitsumfeld ist eine Lernkultur essenziell. Führungskräfte sind dafür verantwortlich, diese Kultur nicht nur in Teams, sondern im gesamten Unternehmen zu etablieren. Mitarbeiter sollten darin bestärkt werden, Neues auszuprobieren und dabei die Einstellung zu haben, dass Erfolg oder Misserfolg gleichermaßen wertvolle Lernchancen bieten.

Der Schlüssel zum Erfolg liegt im Mindset

Sowohl Mitarbeiter als auch Führungskräfte müssen einen Umdenkungsprozess durchlaufen. Agil zu führen bedeutet, loszulassen vom starren Festhalten an Prozessen und Kontrolle hin zu mehr Flexibilität und Mitarbeiter-Empowerment. Führungskräfte spielen hierbei eine zentrale Rolle. Sie müssen lernen, Kritik zuzulassen, Fehlertoleranz zu entwickeln und ihre Mitarbeiter zu eigenverantwortlichem Handeln zu ermutigen.

Damit können agile Führungsstile, wenn sie richtig implementiert werden, zu einem motivierenden Arbeitsumfeld im Unternehmen beitragen. Ein durchdachter und schrittweiser Einführungsprozess ermöglicht es allen Beteiligten, von effizienteren Projekten, einem hohen Verbesserungspotenzial, verbesserter Kommunikation und einer gestärkten Vertrauenskultur zu profitieren.

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