Das 7S-Modell – ein Instrument für die Unternehmensanalyse
Das 7-S-Modell ist ein unverzichtbares Instrument, um die Struktur eines Unternehmens zu analysieren. Das Instrument umfasst sieben verschiedene Perspektiven und kann so die Zusammenhänge und Abhängigkeiten verschiedener Faktoren innerhalb eines Unternehmens darstellen. Das Modell wurde von der Mc Kinsey & Company entwickelt und umfasst harte und weiche Faktoren.
Die sieben Faktoren des Modells
Innerhalb des Modells wird der Unternehmenskontext mittels sieben Faktoren beschrieben.
Es handelt sich um drei harte Faktoren:
- Strategie (Strategy): Die langfristigen Ziele und Pläne, die eine Organisation verfolgt, die darauf abzielen, einen langfristigen Wettbewerbsvorteil zu sichern
- Struktur (Structure): Aufbauorganisation, Verantwortlichkeiten und Beziehungen
- Prozesse (Systems): Prozessorganisation, Entwicklung von Schnittstellen
Diese Faktoren geben Aufschluss darüber, wie sich das jeweilige Unternehmen gegenüber anderen differenziert. Diese harten Faktoren werden in aller Regel als Leitlinie für Entscheidungen betrachtet.
Als weiche Faktoren werden folgende Faktoren betrachtet:
- Führungsstil (Style): Werte, Normen, Führungsstil
- Mitarbeiter (Staff): Personalstruktur, Fähigkeiten, Erfahrungen, Motivation
- Fähigkeiten (Skills): Kernkompetenzen, Wissen, Fertigkeiten
- Geteilte Werte (Shared Values): Unternehmensphilosophie
Die „weichen“ Faktoren beziehen sich auf weniger formale und schwer messbare Aspekte. Dennoch müssen diese Faktoren ebenso analysiert und mit einbezogen werden.
Zusammenwirken der Faktoren
Die sieben Faktoren stehen nicht für sich allein, sondern sind miteinander verbunden und beeinflussen sich gegenseitig, wie nachfolgende Abbildung zeigt.
Es gibt keinen festen Startpunkt oder eine Hierarchie, da mögliche Veränderungen im Unternehmen von verschiedenen Bereichen initiiert oder in allen Bereichen gleichzeitig vorangetrieben werden können. Alle Kernfaktoren haben die gleiche Bedeutung, was durch die gleiche Größe der Kreise dargestellt wird. Im Zentrum des Diagramms befindet sich der Faktor „Geteilte Werte“, der Existenzgrund eines Unternehmens, welcher als verbindendes Element zwischen allen Variablen fungiert.
Die Vorgehensweise im Überblick
- Analyse der einzelnen Faktoren am besten im Rahmen eines Workshops durch die Beantwortung von Leitfragen
- Beziehungen und Abhängigkeiten zwischen den einzelnen Faktoren ermitteln. Die Ergebnisse können in einer Matrix dokumentiert werden, um die Beziehungen und Konflikte zwischen den jeweiligen Faktoren in jeder Kombination zu identifizieren und gegebenenfalls mögliche Lösungen aufzuzeigen
- Zu guter Letzt wird entschieden, ob die angestrebte Strategie mit den vorhandenen Fähigkeiten und Potenzialen realisierbar ist. Bei einer negativen Entscheidung muss geprüft und festgelegt werden, ob die Strategie angepasst oder die entsprechenden Faktoren so verändert werden, dass die Umsetzung der Strategie möglich wird.
Fazit
Das Model, das von allen Unternehmen in allen Branchen angewendet werden kann, wirft einen ganzheitlichen Blick auf ein Unternehmen, da alle zu betrachtenden Faktoren miteinander verknüpft sind. Dabei werden nicht nur harte, sondern auch weiche Faktoren betrachtet. Es bietet eine Hilfestellung um eine Veränderungsstrategie umfassend zu planen und deren Auswirkung auf die unterschiedlichen Bereiche zu verstehen. Zudem erhält man einen detaillierten Überblick über die Stärken und die Schwächen des Unternehmens.
Eine Einschränkung besteht darin, dass sich das Modell eher für die langfristige strategische Planung eignet. Zudem sind die weichen Faktoren schwer messbar. Aus diesem Grund können bei diesen Faktoren schnell subjektive Aussagen in den Vordergrund gestellt werden. Je nach Unternehmensgröße darf der Aufwand, der bei der Anwendung des Modells entsteht, nicht unterschätzt werden. Leider enthält das Modell auch keine ökologischen Faktoren, deren Betrachtung heute immer mehr in den Vordergrund rückt.
Insgesamt handelt es sich bei dem 7S-Modell um ein wertvolles Instrument, um ein Unternehmen ganzheitlich zu betrachten und zu analysieren.
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